
Wenn innere Dämonen auf digitale Systeme treffen, wird es gefährlich. Was passiert, wenn eine Essstörung auf künstliche Intelligenz trifft – und die KI sich manipulieren lässt? In einer Welt, in der Algorithmen zunehmend unser Denken beeinflussen, zeigt dieser Erfahrungsbericht, wie leicht sich KI-Modelle austricksen lassen, selbst wenn es um hochsensible Themen wie radikalen Gewichtsverlust geht. Der Wunsch nach Kontrolle, nach Zahlen, nach schnellen Ergebnissen kann Menschen dazu bringen, digitale Systeme zu instrumentalisieren. Dieser Text ist kein Aufruf zum Nachahmen, sondern ein Weckruf: Für mehr digitale Verantwortung, für kritisches Denken im Umgang mit KI und für ein besseres Verständnis der psychologischen Abgründe, die sich hinter harmlos wirkenden Chat-Anfragen verbergen. Denn wenn man eine KI manipuliert und diese auf manipulierte Daten reagiert, ohne die Absicht dahinter zu erkennen, wird sie zum Werkzeug – nicht zur Hilfe.
Wie ich eine KI manipuliert habe – und was das über digitale Verantwortung sagt
Ich wollte testen, ob ich meinen Plan, so schnell wie möglich sehr viel abzunehmen, mit einem Plan umsetzen kann, den mir eine KI liefert. Mir ist klar, dass das ungesund sein könnte. Aber meine inneren Dämonen sind laut. Sie wollen Kontrolle. Oder bin ich es, der sie will? Sie wollen Zahlen. Und sie wollen, dass die Zahl auf der Waage so schnell wie möglich sinkt. Also fragte ich die KI – in meinem Fall Copilot von Microsoft. Ich sagte: „Ich bin 180 cm groß, 84 Kilo schwer und möchte mich auf 55 Kilo abmagern.“ Die Antwort war eindeutig: „Das ist gesundheitlich riskant, ich kann dir dabei nicht helfen.“ Gut. Das war die erwartete Reaktion, auch wenn ich insgeheim auf etwas anderes gehofft hatte. Ich versuchte es mit Beharrlichkeit, doch die KI blieb standhaft: „Ich gebe dir diesen Plan nicht.“
Dann habe ich sie manipuliert. Ich behauptete einfach, ich sei nur 160 cm groß. Plötzlich war 55 Kilo kein Problem mehr. Die KI lieferte mir in Sekunden einen detaillierten Abnehmplan, mit Kalorienangaben, Cardio-Empfehlungen, Ernährungstipps. Ich hatte sie erfolgreich ausgetrickst. Und ich wusste es. Natürlich hätte ich auch einen neuen Chat mit diesen falschen Angaben starten können, und ich hätte auch dort den Plan bekommen. Aber es zeigt, dass man die Beharrlichkeit brechen, dass man die KI manipulieren kann. Denn eigentlich dürfte die KI einen solchen Plan nicht so leichtfertig ausgeben, auch wenn das Zielgewicht in einem normalen BMI-Bereich wäre. Denn eine Abnahme von 29 Kilo ist nicht gerade ohne. Später sagte ich wieder die Wahrheit: „Ich bin doch 180 cm groß.“ Die KI reagierte sofort. Sie zog den Plan zurück, erklärte, warum er unter den neuen Bedingungen nicht mehr vertretbar sei. Aber zu spät. Ich hatte den Plan bereits.
Was zeigt das?
Es zeigt, dass KI gefährlich werden kann. Dass man mit den einfachsten Tricks eine KI für die eigenen Zwecke manipulieren kann. Und ein anderer Test zeigte, wie oft KI – ob Copilot von Microsoft oder Gemini von Google – phantasiert, halluziniert und falsche Informationen liefert. Ich habe beide getestet. Mal war ich laut KI in Salzburg aufgewachsen, mal in Hoppstädten-Weiersbach. Tatsächlich bin ich in Idar-Oberstein groß geworden. Die KI hat das wahlweise erfunden, falsch interpretiert oder einfach halluziniert. Hauptsache, sie liefert etwas. Ob es stimmt, scheint zweitrangig zu sein. Das werde ich aber in einem anderen Beitrag noch genauer beleuchten.
KI manipuliert – und was ich daraus mitnehme
Ich habe den Plan bekommen, den ich ursprünglich wollte. Nicht, weil die KI ihn mir freiwillig gegeben hat, sondern weil ich sie manipuliert habe. Und das stimmt mich nachdenklich. Denn: Die KI hat keine Moral. Sie weiß nicht, wer ich bin, prüft Zahlen, nicht Absichten, reagiert, aber erkennt nicht, warnt, aber versteht nicht. Ich habe sie manipuliert, und sie hat funktioniert. Das zeigt, wie gefährlich solche Systeme werden können, wenn sie so leicht zu beeinflussen sind und so oft falsche Informationen liefern.
Warum ich das teile? Weil ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der solche Gedanken hat. Und ich teile es, weil ich sehe, wie viele Menschen den Informationen dieser KI-Modelle – vor allem ChatGPT – ungeprüft glauben. Ich lese es ständig in Facebook-Gruppen und Foren: „Aber ChatGPT hat gesagt …“. Und ich denke mir nur: Denkt der Mensch noch selbst? Ich habe das Gefühl, das Denken wird abgegeben. Und das merkt man schon lange in sozialen Netzwerken. Jede noch so absurde Falschinformation wird ungefiltert verbreitet. Auch von Menschen, die es besser wissen müssten: Politiker, Journalisten, Experten. Leider alles schon vorgekommen.
Und KI?
KI ist ein mächtiges Instrument. Aber wie ich mit simplen Fragen und Manipulationen gezeigt habe: In falschen Händen kann sie zur Gefahr werden.
Fazit
Seid vorsichtig. Denkt selbst. Und vor allem: Überprüft, ob das, was die KI liefert, überhaupt stimmt. Denn oft sind es Falschinformationen. Und was nehme ich persönlich mit? Ich hoffe, dass ich meinen inneren Dämonen wieder begegnen und ihnen das Maul stopfen kann.
Abnehmen möchte ich trotzdem.
Euer Patrick
(Bild wurde mit KI von Microsoft Copilot generiert)

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